Stand der Dinge im Januar 2023

Wir sind kein Opfer!

Im Januar 2023 mit Judith Anna Heckel

Hallo, ich bin Judith Anna und 48 Jahre alt. Das Leben sah für mich vor, dass ich mit elf Jahren einen sexuellen Übergriff erleben musste. Dieser und auch die sexuellen Übergriffe in meiner Ahnenlinie, die ebenfalls in meinem System wirkten, führten dazu, dass ich Sexualität etwa 25 Jahre nur bedingt mit Schmerzen bis gar nicht leben konnte. Mein Glück war und ist es, dass ich, seitdem ich 18 Jahre alt bin, einen Mann an meiner Seite habe, der viel Geduld mit mir hat und unglaublich rücksichtsvoll ist. Nichtsdestotrotz war jede sexuelle Handlung in dieser Beziehung zum einen durch die Unerfahrenheit von uns beiden und zum anderen durch meine unbewusste Retraumatisierung jedes Mal eine schmerzhafte Überschreitung meiner Grenzen.

Seit meinem 20. Lebensjahr besuchte ich verschiedenste Therapieformen und konnte immer wieder sicherlich ein winzig kleines Stück lösen, doch reichte es nie aus, um schmerzfreien, geschweige denn lustvollen, angenehmen Sex zu erleben. Ich hatte schon so oft aufgegeben, dass ich dies jemals in diesem Leben erleben würde. Ich war mir sicher, dass ich auch ohne Sex gut leben könnte. In diesen Momenten kam immer eine Art Wachrütteln von außen, das mich erkennen ließ, dass das nicht der vorgesehene Weg ist. So arbeitete ich mich immer weiter vor.

Mit 43 Jahren dann konnte ich während meiner Visionssuche erkennen, wie stark ich noch in der Opferhaltung steckte. Ich gab bis dahin meinem Erlebten die Schuld daran, dass ich keine Sexualität leben kann. Und plötzlich verstand ich, dass es an mir liegt, mich zu entscheiden, genau hier auszusteigen und mich selbst zu ermächtigen. Das Geschehen hat nicht mehr die Macht, sondern ich selbst habe die Macht, etwas zu verändern, zu heilen. Das war der Beginn der wirklichen Heilung. Es war zwar weiterhin noch ein anstrengender Weg, doch nun war eine Gewissheit in mir, dass ich in diesem Leben noch Sexualität bzw. noch mehr – nämlich die heilige Sexualität – erleben werde. Und ich weiß, dass ich ohne dem damaligen Geschehen und diesem ganzen beschissenen Weg bezüglich Sexualität gar nicht auf die Idee der sogenannten „heiligen Sexualität“ gekommen wäre. Und ich könnte mich wahrscheinlich nicht über jedes winzige erfolgreiche Detail so riesig freuen, wenn es ja eh schon selbstverständlich da wäre …

Vor eineinhalb Jahren hatte ich dann dank dem Frauen-Mentoring (das ich inzwischen selbst weitergebe) und den Aufstellungen während meiner systemischen Aufstellungs-Ausbildung den großen Durchbruch. Ich kann mich seitdem meinem Mann immer öfter vollkommen hingeben oder ihn führen. Ich nehme die Tür in mir ganz klar wahr, wenn sie zu- oder inzwischen sogar auch wieder aufgeht. Und mir ist es möglich, dies alles offen zu kommunizieren. Meine Starre und mein Verstummen sind durchbrochen, mein Körper darf nun zum Leben erwachen.

Die Heilung geschieht nun in großen Schritten. Im Moment passiert, dank dem Metamorphosis-Seminar bei Anna Nussbaumer in diesem Monat, dass ich meine Yoni wieder spüren lerne und mit ihr in tiefer Liebe in Verbindung gehe. Ich weiß, dass diese Selbstfürsorge, die ich mir nun versprochen habe und gerade mit Freude umsetze, mich den nächsten riesigen Schritt zur lustvollen, schmerzfreien, heiligen Sexualität führt. Für mich steht nun ein Aufgeben gar nicht mehr zur Debatte. Ich bleibe dran und hab immer mehr Freude daran.

Dies wünsche ich jeder Frau! Ermächtigt euch selbst!