Vorstand
Vorstandsvorsitzende
Nina Fuchs
Übersetzerin, Referentin, Trainerin, Autorin und feministische Aktivistin
Als Initiatorin und Vorstandsvorsitzende dieses gemeinnützigen Vereins ist es meine persönliche Herzensangelegenheit, möglichst viele Menschen zu erreichen und gemeinsam mit ihnen eine Gesellschaft zu entwickeln, die von einer Konsenskultur und einem respektvollen und fairen Umgang gegenüber allen – insbesondere gegenüber denjenigen, die Opfer von sexualisierter Gewalt wurden – geprägt ist.
Seit 2016 spreche ich über meine persönlichen Erfahrungen mit sexualisierter Gewalt in der Öffentlichkeit, um auf die Problematik aufmerksam zu machen und immer wieder deutlich zu machen, dass meine Geschichte kein tragisches Einzelschicksal ist, sondern die bittere Realität für abertausende Betroffene in Deutschland und der ganzen Welt. Es ist mir ein großes Anliegen, dagegen anzukämpfen, dass das Thema in unserem Land so schambehaftet ist und weiterhin tabuisiert wird. Ich möchte mit unserem Verein einen Rahmen schaffen, in dem Betroffene sich trauen, ihre Stimme zu erheben, und in dem wir stellvertretend für diejenigen, die selbst nicht in der Lage sind, ihre eigene Stimme zu erheben, laut werden und für Gerechtigkeit kämpfen.
Stellvertr. Vorstandsvorsitzende
Jasmin Barnes
Sozialarbeiterin und WenDo-Trainerin
Gleichberechtigung, Gerechtigkeit und Vielfalt sind schon mein Leben lang wichtige Themen für mich. Im Laufe meines Studiums habe ich meine persönlichen Lebensthemen im feministischen Aktivismus wiedererkannt und mich von diesem Zeitpunkt an mit all meiner Kraft und Energie für feministische Themen eingesetzt.
Prävention von sexualisierter und körperlicher Gewalt, Menschen in unserer Gesellschaft aufzuklären und ein Bewusstsein für diese Tabuthemen zu schaffen ist mir ein wichtiges Anliegen – um damit gegen alle Formen von (sexualisierter) Gewalt zu kämpfen. Aber auch das Aufmerksam machen auf Ungleichheiten in unserer Gesellschaft – sei es die Ungleichbehandlung unterschiedlicher Opfergruppen oder auch das permanente (Re-)Produzieren von zum Beispiel Täter-Opfer-Umkehr – ist für mich eine Herzensangelegenheit. Dieser Ungerechtigkeit möchte ich etwas entgegensetzen, deshalb engagiere ich mich für Aufklärung, Bildung und Öffentlichkeitsarbeit.
Das Fundament meiner feministischen Arbeit ist Verbundenheit und Zusammenhalt – unter Frauen und allen anderen von (sexualisierter) Gewalt betroffenen Menschen – unabhängig von jeglichen sichtbaren und nicht-sichtbaren Diskriminierungsmerkmalen, wie ethnische oder religiöse Zugehörigkeit, Alter, sexuelle Orientierung, sozialer oder finanzieller Status, geschlechtliche Identität, Behinderung, psychische Erkrankung oder körperliche Einschränkung.
Umso mehr Menschen sich solidarisieren und Betroffenen Gehör und Glauben schenken und mit ihnen gemeinsam für Gerechtigkeit kämpfen, desto eher und nachhaltiger wird sich unsere Gesellschaft zu einem sicheren Ort für alle entwickeln. Only yes means yes!
Aufsichtsrat
Aufsichtsratsvorsitzende
Alice Mari Westphal
Aktivistin, Initiatorin des #ichbinjededrittefrau und Resilienztrainierin
MutExpertin für Frauen, die sexualisierte und/oder häusliche Gewalt erfahren haben
Vor fünf Jahren habe ich als mehrfach gewaltbetroffene Frau öffentlich mein Schweigen gebrochen und die Betroffenenbewegung #IchBinJedeDritteFrau ins Leben gerufen. Jede dritte Frau ist mindestens einmal in ihrem Leben von sexualisierter und/oder häuslicher Gewalt betroffen. Ich bin sicher, dass mit jedem Schweigenbrechen ein Umdenken in der Gesellschaft und in der Politik bewirkt wird.
Deshalb ist es eine Herzensangelegenheit, mich bei KO – Kein Opfer e.V. zu engagieren. Wir brauchen mehr Aufklärung, Prävention und entsprechende Rechtsprechung.
Als Vorständin und Trainerin des S.I.G.N.A.L. e.V. – Intervention im Gesundheitsbereich gegen Gewalt und Sprecherin des Betroffenenrates Traumnetz Berlin setze ich mich mit den Themen gesundheitliche Folgen sexualisierter und häuslicher Gewalt auseinander.
Stellvertr. Aufsichtsratsvorsitzender
Bernhard Rutzmoser
Sozialpädagoge
In meiner Arbeit als Sozialpädagoge mit Kindern, Jugendlichen und Kolleg*innen beschäftige ich mich immer wieder theoretisch und praktisch mit dem Thema sexualisierte Gewalt. Ich habe außerdem eine Weiterbildung zum Sexualpädagogen absolviert. Besonders am Herzen liegen mir die Themen Prävention und die Auseinandersetzung mit geschlechtlichen Rollenbildern.
Wo können und müssen wir ansetzen, um sexuelle Übergriffe im Vorfeld zu verhindern? Wie können wir junge Menschen besser aufklären und mit ihnen gemeinsam stereotypes Geschlechterverhalten überwinden? Durch meine langjährige Freundschaft zu Nina habe ich auch einen ganz persönlichen Zugang zu dem Thema und möchte die Arbeit des Vereins mit meinem pädagogischen Fachwissen und meinem Netzwerk unterstützen.
Isabel Henschen
Gründerin von Lou&You, S.I.G.E. e.V.
Während meines Studiums wurde ich mit einer Vielzahl von Fällen sexualisierter Gewalt in meinem Umfeld konfrontiert. Was mich schockierte, war feststellen zu müssen, dass die bestehenden Hilfssysteme global, aber selbst in Deutschland, an der Realität vorbei arbeiten und den Bedürfnissen Betroffener oft sogar entgegenstehen.
Also habe ich 2020 einen gemeinnützigen Verein gegründet, der online eine persönlichere Unterstützung für Betroffene anbietet. Mit Lou&You können Betroffene jetzt deutlich einfacher die Informationen, Hilfsangebote und Sicherheitstipps bekommen, die sie brauchen – ohne vorher wissen zu müssen, was für sie eigentlich relevant ist.
Ich freue mich, KO e.V. mit meiner Expertise unterstützen zu können, weil sich der Verein ebenfalls dafür einsetzt, dass die Systeme und Regeln, mit denen Betroffene konfrontiert werden, menschlicher, lebensnäher und schlicht realistischer gestaltet werden.
Prof. Dr. phil. Juliane Beate Sagebiel
Professorin (em.) für Sozialarbeitswissenschaft
In meiner jahrelangen Funktion als (stellv.) Frauenbeauftragte der Hochschule München habe mich für die Gleichstellung von Frauen (und Männern) eingesetzt. Heute engagiere ich mich für Frauen, die Opfer von Gewalt wurden, weil jede Frau das Recht hat, in Sicherheit und Würde zu leben. Gewalt gegen Frauen ist eine grausame Realität, die zu oft ignoriert oder bagatellisiert wird.
Ich möchte als Aufsichtsrätin des Vereins dazu beitragen, eine Welt zu schaffen, in der Frauen ohne Angst leben können. Unsere Solidarität und unser Handeln sind entscheidend, um eine Zukunft zu gestalten, in der alle Frauen frei von Gewalt und Unterdrückung sind.
Regina Bies
Sozialwissenschaftlerin und Aktivistin #ichbinjededrittefrau
Im Rahmen meiner praktischen Arbeit berate ich täglich gewaltbetroffene Frauen. Als Wissenschaftlerin erforsche ich vor allem die Themen Sprache und Macht, sexualisierte und häusliche Gewalt.
Und als Teil der aktivistischen Betroffenenbewegung #IchBinJedeDritteFrau setze ich mich dafür ein, dass Gewalt als gesamtgesellschaftliches Thema öffentlich begegnet wird. Denn Gewalt darf nicht als Privatsache abgetan werden und jede dritte Frau bedeutet auch, dass Gewalt überall ist. Entsprechend braucht es in allen Lebensbereichen und Berufsgruppen Menschen, die aufstehen und ihre Stimme nutzen. Hierzu bieten wir Schulungen an und stehen als Sprecherinnen auf.
Ich bin davon überzeugt, dass das Sprechen und Vernetzen die Bündnisse des Schweigens brechen, die Gewaltstrukturen schützen. Als Netzwerk, zu dem auch der KO-Verein mit seiner wichtigen Arbeit zum Thema sexualisierte Gewalt gehört, können wir es schaffen, unsere Umgebung für alle würdevoll und gewaltfrei zu gestalten.