#NurJaHeißtJa
Juhuuu! Habt ihr es mitbekommen? Spanien hat das dortige Sexualstrafrecht geändert: Endlich ist auch in der spanischen Gesetzgebung der Konsensgrundsatz verankert und es gilt: „Nur Ja heißt Ja!“ Wir sind jedoch nicht die einzigen, die diesen Schritt bejubeln. Es gibt auch in Deutschland viele Stimmen, die der Meinung sind, dass das „Nein heißt Nein“ in unserem aktuellen Sexualstrafrecht nicht ausreicht.
Das Problem ist, dass nach der derzeitigen Gesetzgebung es als ein „Ja“ interpretiert werden darf, wenn eine Person passiv ist. Es kann so viele Gründe geben, warum eine Person in dem Moment nichts sagen oder tun kann und in dem Moment ist es die Verantwortung des Gegenübers, sicherzustellen, dass die Person die sexuellen Handlungen auch wirklich möchte. Es wird immer gesagt, dass Fragen wie „Gefällt dir das?“ oder „Ist es okay, wenn ich dich hier anfasse?“ die Stimmung kaputt machen und nicht sexy sind. Aber wie sexy ist bitteschön die Vorstellung, dass mein Gegenüber vielleicht sogar unter Schmerzen die Minuten herunterzählt, bis es endlich vorbei ist? Wie sexy ist die Vorstellung, dass mein Gegenüber inständig hofft, dass es schnell vorübergeht und man erlöst ist?
Es ist wichtig, dass wir lernen miteinander zu kommunizieren und herauszufinden, was unser Gegenüber möchte und was nicht. Es ist doch paradox, dass wir körperlich so unfassbar intim miteinander werden und uns so nahe kommen, aber darüber sprechen und auch auf dieser Ebene intim zu werden, das empfinden wir dann als komisch und störend. Vielleicht sollte da mal ein allgemeines Umdenken stattfinden.
Weil wir uns genau das und einen gesellschaftlichen Wandel wünschen, sind wir Kooperationspartner der Petition „Ja heißt Ja“ geworden, die Maria Schrammen gemeinsam mit unserer Aufsichtsrätin Vanessa Bell ins Leben gerufen haben. Wenn ihr noch nicht unterschrieben habt, macht das gerne hier. Außerdem freuen wir uns, wenn ihr mithelft, die Petition zu verbreiten, oder auf dem Instagram-Kanal von „Ja heißt Ja“ vorbeischaut und ein paar Likes da lasst.
PS: Im Übrigen steht auch im Artikel 36 der Istanbul-Konvention, die in Deutschland am 1. Februar 2018 in Kraft getreten ist und somit geltendes Recht ist, dass sexuelle Handlungen ohne Einverständnis strafbar sind und dass „das Einverständnis freiwillig als Ergebnis des freien Willens der Person, der im Zusammenhang der jeweiligen Begleitumstände beurteilt wird, erteilt werden muss.“