Aktuelles aus Deutschland und der Welt

#OneBillionRising

Zum ersten Mal in der jungen Geschichte unseres Newsletters ist der Titel dieser Kategorie wirklich Programm. Denn die Veranstaltung „One Billion Rising“ findet jedes Jahr am 14. Februar nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt statt. One Billion Rising ist auch für Nina ein ganz besonderer Tag. Vor zwei Jahren hat sie nämlich anlässlich dieses Tages ihre allererste öffentliche Rede gehalten. Wildwasser Wiesbaden e.V. hatte sie eingeladen und dort hat sie auf der Bühne mit zittrigen Knien und einem Mikrofon in der Hand das erste Mal live vor Publikum gesprochen. Falls es euch interessiert, könnt ihr euch hier die Rede anschauen.

One Billion Rising ist die größte Masseninitiative zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen* (cis Frauen, trans Frauen und nicht-binäre Personen, die von geschlechtsspezifischer Gewalt betroffen sind) in der Geschichte der Menschheit. „One Billion Rising“ bedeutet: Eine Milliarde erhebt sich. Diese „Milliarde“ bezieht sich auf eine UN-Statistik, nach der eine von drei Frauen in ihrem Leben entweder vergewaltigt wird oder körperliche Gewalt erlebt. Das sind weltweit EINE MILLIARDE Frauen und Mädchen. Überall auf der Welt werden deshalb eine Milliarde Frauen* dazu aufgerufen, auf die Straße zu gehen. Die Häuser, Geschäfte und Arbeitsplätze zu verlassen und zusammen öffentlich zu tanzen, ist ein Zeichen der Solidarität und gemeinsamen Stärke. Jedes Jahr gibt es ein neues Motto und dieses Jahr ist es: RISE for the Bodies of All Women, Girls & the Earth (Erhebt euch für den Körper aller Frauen, Mädchen & der Erde).

Die Aktion wurde im September 2012 von der New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler initiiert, die mit der Veröffentlichung ihres Theaterstücks „Vagina-Monologe“ 1998 den Anstoß für die V(agina)-Day-Aktionstage gegeben hatte. Einer der Auslöser für ihren Aufruf waren die Äußerungen des US-amerikanischen Politikers der Republikanischen Partei, Todd Akin, über Abtreibungen, bei der selbst Schwangerschaften, die durch Vergewaltigung entstehen, nicht beendet werden dürften. Denn nach seiner Auffassung könne der weibliche Körper von sich aus eine Schwangerschaft verhindern, wenn es sich tatsächlich um eine Vergewaltigung gehandelt habe. Im August 2012 antwortete Eve Ensler ihm in einem offenen Brief, dass er Millionen Frauen wahnsinnig gute Gründe gegeben habe, sich zu erheben. Das Ereignis sollte am 15. Jahrestag der V-Day-Aktionstage gegen Gewalt gegen Frauen am 14. Februar 2013 stattfinden.

Bis September 2012 hatten Menschen aus 160 Ländern ihre Beteiligung an den Aktionen zugesagt und mehr als 5.000 Organisationen hatten sich der Kampagne angeschlossen. Am 14. Februar 2013 nahmen in 205 Ländern Menschen, die meisten waren Frauen, in Protestzügen, spontanen Happenings und mit Tanz- und Kunstaktionen an der Kampagne teil. Auch in Berlin versammelten sich allein am Brandenburger Tor 5.000 Teilnehmer*innen. Seitdem gehen jedes Jahr am 14. Februar zahlreiche Menschen auf die Straße und tanzen und singen und kämpfen so für ein Ende der Gewalt gegen Frauen*.

Aufgrund der Auflagen für Veranstaltungen während der Pandemie konnte dieses Jahr die Veranstaltung in München nicht am 14. Februar stattfinden und wurde deshalb auf den 8. März, den feministischen Kampftag, verlegt. Nina wird dort auch sprechen und Mitorganisatorin und „One Billion Rising München“-Vorstandsfrau, Romy Stangl, die auch schon einen Beitrag für unseren Newsletter geschrieben hat, ist natürlich auch mit vor Ort. Wir freuen uns sehr, wenn alle Münchner*innen uns ab 15 Uhr auf dem Odeonsplatz tatkräftig unterstützen!

Der Song Break the Chain („Zerbrich die Ketten“) von Tena Clark wurde von verschiedenen Sängerinnen und in mehreren Sprachen aufgenommen und ist bis heute die gemeinsame Hymne der Kampagne, für die es sogar eine eigene Tanzchoreografie gibt:

Break the Chain von Tena Clark