#KatholischeKirche
Was Mitte April in den Medien zu lesen war, ist nicht nur sehr traurig, es macht auch unfassbar wütend. Mal wieder hat es die Katholische Kirche mit einem weiteren Skandal in die Schlagzeilen geschafft. Ein Geistlicher hatte enorm hohe Spielschulden und laut Medienberichten hat das Erzbistum 1,15 Millionen für den überschuldeten Priester gezahlt. Das an sich ist schon eine sehr fragwürdige Handlung.
Was uns jedoch richtig sauer macht, ist die Tatsache, dass dieses Geld zur Begleichung der Spielschulden zu Teilen aus dem kirchlichen Sondervermögen stammt, aus dem im Erzbistum auch die Opfer sexuellen Missbrauchs entschädigt würden. So wird der Sprecher des Betroffenenbeirats der Deutschen Bischofskonferenz, Johannes Norpoth, in der Zeit zitiert. Weiter ist dort zu lesen, dass sich das Erzbistum nämlich bei genau diesen Opfer sexuellen Missbrauchs deutlich weniger großzügig zeigt. „Opfer sexualisierter Gewalt in der Kirche kämpften seit Jahren für eine wirkliche Anerkennung ihres Leids, sagte Norpoth. 60 Prozent der Antragsstellenden erhielten weniger als 20.000 Euro.“ Auch Maria Mesrian, die Sprecherin der Reform-Initiative Maria 2.0 Rheinland äußert sich der Zeitung gegenüber kritisch, Betroffene sexuellen Missbrauchs würden „mit lächerlichen Summen abgespeist, während Millionen für eine überflüssige Hochschule oder eben für die privaten Spielschulden eines Priesters verschleudert werden“.
Gerade in Anbetracht der Anfang des Jahres bekannt gewordenen erneuten Missbrauchsfälle aus Bayern, in deren Zusammenhang auch der emeritierten Papst Benedikt XVI. in einem neuen Gutachten zum sexuellen Missbrauch im Erzbistum München und Freising schwer belastet wurde, ist die Nachricht zu der finanziellen Prioritätensetzung der Katholischen Kirche ein Schlag ins Gesicht für alle Menschen, die von der sexualisierten Gewalt innerhalb der Kirche betroffen sind. Wie das Gutachten zeigt, wurde der Missbrauch von höchsten Ebenen innerhalb der Institution Kirche nicht nur toleriert, sondern bewusst vertuscht, die Aufklärung verhindert und anstatt angemessene Entschädigungen zu zahlen, werden dann lieber Spielschulden in Millionenhöhe beglichen.
Wow! So ein Level an nicht vorhandenem Unrechtsbewusstsein muss man erst einmal hinbekommen. Jesus würde sich im Grabe umdrehen!