Stand der Dinge im Oktober 2021

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#GemeinsamGegenSexismus

Gemeinsam gegen Sexismus und sexuelle Belästigung“ lautet der Titel einer gemeinsamen Erklärung, die am 26. Oktober von Christine Lambrecht unterzeichnet wurde, die im Mai 2021 zur Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ernannt wurde. Diese Erklärung soll laut BFSFJ dazu beitragen, Sexismus und sexualisierte Gewalt zu verhindern und zu beenden.

Neben Vertreter*innen des Deutschen Städtetages, der Deutschen Arbeitgeberverbände, von Microsoft Deutschland, des Hessischen Landestheaters Marburg und über 50 weitere Unternehmen und Organisation, darunter der Deutsche Gewerkschaftsbund, die Volkswagen AG, die Daimler AG, das ZDF, der Bundesverband mittelständische Wirtschaft e.V. und der Deutsche Caritasverband, die sich bereits dem Bündnis angeschlossen haben, gehört auch Schauspielerin Ursula Karven zu den Erstunterzeichnenden der Erklärung.

Sie hatte vor knapp drei Monaten eine Petition gegen Belästigung und Gewalt in der Arbeitswelt gestartet. Ursula Karven schreibt in ihrem Petitionstext: „Seit über 35 Jahren höre ich erschütternde Geschichten von Sexismus, von sexueller Belästigung, Machtmissbrauch sowie physischer und psychischer Gewalt gegenüber Frauen. Und auch ich habe selbst zahlreiche Erfahrungen dieser Art machen müssen. Darum weiß ich: Sexismus ist kein Einzelfall, sondern findet jeden Tag statt – in allen gesellschaftlichen Schichten, in allen Branchen, in allen Altersstrukturen. Weltweit.“

Wie die Studie „Umgang mit sexueller Belästigung am Arbeitsplatz – Lösungsstrategien und Maßnahmen zur Intervention1“, die u. a. von Dr. Monika Schröttle geleitet wurde, zeigt, ist etwa jede elfte erwerbstätige Person von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz betroffen, wobei Frauen fast dreimal so häufig betroffen sind wie Männer.

Deshalb verfolgt die Erklärung u. a. die folgenden Ziele: „Wir sehen das Einschreiten gegen sexistisches Verhalten und sexuelle Belästigung als Selbstverständlichkeit und Führungsaufgabe. Wir wollen alle Verantwortlichen sensibilisieren und in Initiativen einbeziehen. Prävention und Sensibilisierung stehen an erster Stelle. Wir verbessern daher die Verbreitung von Informationen über Sexismus, sexuelle Belästigung und sexualisierte Gewalt, individuelle Handlungsmöglichkeiten und Beratungsangebote. Wir verstehen es als eine Aufgabe aller gesellschaftlichen Kräfte, Sexismus und sexualisierte Gewalt in all ihren Erscheinungsformen zu verhindern und zu beenden.“

Zum Abschluss wollen wir noch Christine Lambrecht zu Wort kommen lassen: „Sexismus und sexuelle Belästigung haben in einer offenen, gleichberechtigten Gesellschaft keinen Platz. Wir haben heute ein breites gesellschaftliches Bündnis gestartet. […] Wir wollen dafür sorgen, dass längst überkommene Rollenbilder und Diskriminierungen ein Ende haben. Ich rufe weitere Unternehmen, Verbände und Organisationen auf, sich der Erklärung anzuschließen. Ich bin sicher, dass die nächste Bundesregierung das Engagement für eine respektvolle und vielfältige Arbeitswelt und gegen Sexismus sehr engagiert weiterführen wird.“

Und genau aus diesem Grund haben auch wir als Verein diese Erklärung heute unterzeichnet.

Mehr Infos findet ihr in der Handreichung: GEMEINSAM GEGEN SEXISMUS2


1 Studie „Umgang mit sexueller Belästigung am Arbeitsplatz – Lösungsstrategien und Maßnahmen zur Intervention“

2 Handreichung: GEMEINSAM GEGEN SEXISMUS