Stand der Dinge im Januar 2024

Aus dem KO-Alltag

#SaveTheDate

Wir hoffen, ihr seid gut ins neue Jahr gestartet und hattet einen tollen Januar! Der Monat stand für uns ganz unter dem Motto „Save the Date“, denn wir haben einige Ankündigungen für euch. Aber bevor wir dazu kommen, müssen wir erst mal unserem Ärger Luft machen. Wir kämpfen ja schon seit unserer Gründung für ein Sexualstrafrecht, das auf dem Konsens-Grundsatz „Nur Ja heißt Ja“ beruht, damit auch Betroffene in einer Schockstarre eine Chance vor Gericht haben und die sexualisierte Gewalt, die sie erlebt haben, auch strafrechtlich als Gewalt anerkannt wird. Wir haben bereits Anfang 2021 gemeinsam mit Maria Schrammen und Vanessa Bell die Petition „‘Ja heißt Ja‘ – Sex ohne Zustimmung ist Vergewaltigung!“ ins Leben gerufen. Unterstützt uns gerne – falls nicht schon geschehen – mit einer Unterschrift und der Weiterverbreitung. Vielleicht knacken wir gemeinsam die 50.000!

Aber warum ärgern wir uns denn jetzt so? Zu unserem großen Entsetzen blockiert jetzt ausgerechnet der deutsche Justizminister Marco Buschmann (FDP) einen EU-Gesetzesentwurf im Bereich Sexualstrafrecht, der auf dem Konsens-Grundsatz „Ja heißt Ja“ beruht. Danke für nichts, Herr Buschmann! Wie kann man denn bitte schön AKTIV verhindern, dass Opfer von sexualisierter Gewalt besser gesetzlich geschützt werden – in einem Land, in dem es nur bei einer von hundert Vergewaltigungen zu einer Verurteilung kommt und jede dritte Frau körperliche und/oder sexualisierte Gewalt erlebt? Hier auf der Tagesschau-Seite könnt ihr euch noch genauer über Buschmanns absurde Haltung und den deutschlandweiten Protest, der dadurch entstanden ist, informieren. Lasst uns alle zusammen dagegen protestieren und am einfachsten geht das, wenn wir gemeinsam mit fast einer viertel Million Menschen diese Petition unterschreiben und weiterverbreiten: „FDP: Vergewaltigung bestrafen – Blockade beenden!
Wir danken jeder einzelnen Person von Herzen, die mithilft, diese gravierende Fehlentscheidung zu verhindern, und sich an die Seite von Opfern von Sexualstraftaten stellt!

Wenn wir jetzt alle einmal ganz tief durchgeatmet haben, können wir mit unserer ersten tollen Ankündigung beginnen: Der Termin für unser diesjähriges KO-Community-Wochenende steht fest! Von 4.-7. Juli 2024 werden wir im wunderschönen Seminarzentrum Diversity Lab am Großen Glubigsee wieder einen Ort der Begegnung für Betroffene von sexualisierter Gewalt schaffen, das Gefühl der Gemeinschaft und eines geschützten wertfreien Raums zelebrieren und den Teilnehmer*innen ein tolles Rahmenprogramm bieten, das sie auf ihrem persönlichen Heilungsweg unterstützt. Und obwohl es bis Juli noch etwas hin ist, stecken wir schon mitten in den Vorbereitungen und ab März wird dann auch die offizielle Anmeldung möglich sein. Leitet das gerne an Frauen* weiter, die von so einer Veranstaltung profitieren könnten. Und an alle Interessierten: Save the Date!

Unsere zweite Ankündigung betrifft unsere diesjährige Jahresmitgliederversammlung, die am 16. April 2024 abends um 19 Uhr stattfindet. Alle Mitglieder und natürlich auch Interessierte, die gerne als Gäste teilnehmen wollen, sind herzlich willkommen. Eine offizielle Einladung wird alle Mitglieder – selbstverständlich fristgerecht – per E-Mail erreichen. Aber an dieser Stelle schon mal ein kleiner Hinweis: Save the Date!

Und weiter geht’s: Im November wird die Ausstellung “Was ich anhatte…” im Rahmen der Münchner Aktionswochen gegen Gewalt an Frauen, Mädchen, Jungen und nonbinären Menschen von 18.-29.11.2024 im KVR (Kreisverwaltungsreferat) in der Ruppertstraße 11 zu sehen sein. Der Wunsch, die Ausstellung nach München zu holen, ist in Zusammenarbeit mit der Gleichstellungsstelle der Stadt München und dem KVR zum einen entstanden, weil unsere Vorstandvorsitzende Nina und unsere Aufsichtsrätin Alice Teil der Ausstellung sind, und zum anderen weil es uns wichtig ist, mit dem Thema Victim-Blaming ein möglichst breites Publikum zu erreichen. Es wird am 19.11.2024 eine feierliche Eröffnung mit Vertreter*innen der Münchner Stadtpolitik und der Kuratorin der Ausstellung, Bea Wilmes, geben. Für die Finissage planen wir am Abend des 29.11.2024 ein Podiumsgespräch und am Nachmittag eine Info-Messe mit und für Münchner Organisationen und Akteur*innen, die in diesem Bereich tätig sind. Im Moment sind wir noch mit der Ausarbeitung eines spannenden und abwechslungsreichen Rahmenprogramms beschäftigt – es ist ja auch noch bisschen Zeit bis November –, aber ihr könnt ja schon mal: Save the Date!

Dann gibt es noch zwei weitere Ankündigungen. Zum einen findet am 14. Februar wieder One Billion Rising in vielen Städten Deutschlands statt. Im vorletzten Jahr haben wir hier in der Stand der Dinge-Ausgabe vom Februar 2022 bereits darüber berichtet, wie One Billion Rising entstanden ist. Mehr Infos dazu findet ihr auch in diesem interessanten Artikel aus der Süddeutschen Zeitung. Und hier findet ihr die Infos zur diesjährigen One Billion Rising-Veranstaltung in München. Vielleicht sehen wir uns ja dort? Wir würden uns freuen!

Auch mit der nächsten Ankündigung bleiben wir gleich beim Thema und zwar werden im Rahmen von One Billion Rising München jeden Monat spannende Online-Talks veranstaltet und bei der Veranstaltung am 27. Februar 2024 um 18:30 Uhr ist unsere Vorstandsvorsitzende Nina eingeladen, um Einblicke in die Arbeit unseres Vereins und in ihren persönlichen Kampf um Gerechtigkeit gegen die Justiz zu geben. Über diesen Link kommt ihr am 27. Februar zur Veranstaltung. Auch da freuen wir uns sehr, wenn ihr online dabei seid, und sagen noch ein letztes Mal: Save the Date!

Ansonsten haben wir noch einen Antrag auf Förderung beim Sozialreferat der Stadt München gestellt und freuen uns sehr über zahlreiche gedrückte Daumen! Einen Grund stolz zu sein, gibt es auch noch: Wir haben bereits Mitte Januar die vollständigen Buchhaltungsunterlagen für den Jahresabschluss 2023 eingereicht. Das ist definitiv ein neuer Rekord, der schwer zu toppen sein wird!

Und zum Abschluss noch unser üblicher Hinweis zu unserer KO.FM-Radiosendung bei Radio Lora München 92,4. Dieses Mal haben wir gleich zwei Sendungen für euch, die bereits im letzten Jahr ausgestrahlt wurden und die wir leider aufgrund von Kapazitätenmangel erst jetzt auf Spotify hochladen konnten. Wir haben mit unserer wundervollen Aufsichtsrätin Alice Westphal über ihre Arbeit als Aktivistin und über die Lebensrealität von Betroffenen von sexualisierter Gewalt gesprochen. Das Gespräch mit Alice findet ihr hier.

Dann hatte Chrissi, die neu in unserem KO.FM-Team ist, ihr Debut als KO.FM-Moderatorin. An dieser Stelle noch herzlich Willkommen, liebe Chrissi, wir freuen uns sehr, dass du Teil des Teams bist! Chrissi hat in ihrer ersten Sendung mit Sophie Güthe von der Initiative für Münchner Mädchen* (IMMA e.V.) gesprochen. Sophies Schwerpunkt ist die Gewaltprävention und sexuelle Aufklärung von Mädchen* mit Behinderung. In sensibel gestalteten Projekten mit Kleingruppen behandelt sie die Themen Gefühle, Körper, Sexualität und Grenzen setzen. Wie kommt es, dass Mädchen* mit Behinderung besonders häufig von Gewalt betroffen sind? Warum ist sexuelle Aufklärung immer auch automatisch Prävention vor Gewalt? Und warum macht Inklusion alles besser für alle? Antworten auf diese Fragen und mehr könnt ihr hier auf Spotify finden. Hört gerne mal rein und, wenn euch unsere Gespräche gefallen, lasst gerne eine 5-Sterne-Bewertung da!

Im Februar werden wir uns mit dem Thema Pornografie beschäftigen. Dazu werden wir Jojo von Winning einladen, die sich in ihrer Masterarbeit mit dem Spannungsfeld zwischen Kritik und Chancen von Pornografie beschäftigt. Warum konsumieren so viele Menschen problematische Pornos? Kann Pornografie überhaupt Chancen bieten und welchen Einfluss kann feministische Pornografie auf eine konsensbasierte sexuelle Entwicklung junger Menschen haben? Wenn ihr am 22. Februar um 21 Uhr nicht live auf Radio Lora dabei sein könnt – kein Problem! Wir werden euch natürlich den Link zu Spotify im nächsten Newsletter zur Verfügung stellen.

Und wie immer möchten wir auch euch in unsere Arbeit einbeziehen. Deshalb sind wir für die kommende Radiosendung auf der Suche nach euren Meinungen und Fragen zum Thema Pornographie. Schickt uns dazu gerne eine WhatsApp-Sprachnachrichten (maximal 1 Minute) an die Telefonnummer +49 1516 8533846 oder eine E-Mail an info@ko-ev.de. Wir freuen uns auf eure Beiträge!