Stand der Dinge im Juli 2021

Auf ein Wort mit dem Frauennotruf München

#SPEAKUPMOVEMENT

Die Beratungsstelle Frauennotruf München bietet Betroffenen sexualisierter Gewalt einen sicheren Ort, um über das Erlebte zu sprechen. Diese Sicherheit braucht es unter anderem deshalb, weil es auch im Jahr 2021 immer noch ein gesellschaftliches Tabu ist, sexualisierte Gewalt zu thematisieren. Victim-Blaming macht es Überlebenden häufig zusätzlich schwer, sich jemandem anzuvertrauen.

Daher scheint es kaum verwunderlich, wenn von 5,5 Millionen betroffenen Frauen* in Deutschland nur jede Zweite darüber spricht1. Wir können davon ausgehen, dass jede Person in ihrem unmittelbaren sozialen Umfeld mindestens eine Frau* hat, die schweigt. Die Gewalt geht weiter. Tag für Tag. Wegzusehen und nicht darüber zu sprechen schützt die Täter, nicht die Betroffenen. Deshalb ist eines für uns ganz klar: Sexualisierte Gewalt gegen Frauen* geht alle etwas an. Darüber zu sprechen auch.

Wir setzen uns dafür ein, das wahre Ausmaß von sexualisierter Gewalt zum gesellschaftlichen Thema zu machen. Wenn Betroffene daran gehindert werden, über sexualisierte Gewalt zu sprechen, dann müssen wir ALLE umso klarer Stellung beziehen. Nur so können wir etwas verändern. Gemeinsam. Die ganze Gesellschaft. Wenn wir nicht länger wegsehen. Wenn ALLE ihre Stimme erheben und sich auf die Seite der betroffenen Frauen* stellen.

Aber wie kann so eine Welle der Solidarität in der Gesellschaft in Bewegung geraten und sich weiter ausbreiten?

Diese Frage haben wir uns gemeinsam mit der MENSCH Kreativagentur gestellt und starteten schließlich im Mai 2021 die Awareness-Kampagne SPEAKUP auf Instagram zu sexualisierter Gewalt gegen Frauen*. SPEAKUP soll zu einer solchen Welle der Solidarität werden und richtet sich an die ganze Gesellschaft. Die Ziele: So viele Menschen wie möglich zu erreichen. So umfassend wie möglich über das wahre Ausmaß sexualisierter Gewalt aufzuklären. Frauen* zu stärken. Gemeinsam etwas zu verändern. 

Auf dem Instagram Kanal @frauennotruf_muc sowie auf www.speakupmovement.de gibt es alle Informationen zum Ansehen, Nachlesen, Teilen und Mitwirken. Näheres zu unseren Beratungsangeboten für Betroffene, deren Angehörige sowie professionelle Bezugspersonen unter www.frauennotruf-muenchen.de.

1 Quelle: Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: “Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland” (2004)